Presse: Ausstellung mit Bismarck-Rädern eröffnet
Seit gestern sind mehr als 30 historische Zweiräder in einem Ladenlokal in der Schlossmacherpassage zu sehen.
Dieter Ickler freut sich, dass seine Exponate einen Platz gefunden haben. Später sollen sie im Wülfingmuseum gezeigt werden.
Mehr als 30 historische Bismarck-Zweiräder gibt es in der Ausstellung in der Passage am Schlossmacherplatz zu entdecken. Sie wurde gestern Nachmittag offiziell eröffnet. Dieter Ickler restauriert die kostbaren Zweiräder seit zehn Jahren mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail. Dass dieses Kulturgut endlich eine eigene Ausstellung bekommen hat, macht ihn froh. „Die meisten Räder und Mopeds standen bei mir im Keller, ohne viel Beachtung geschenkt zu bekommen. Wie sie jetzt präsentiert sind, macht mich froh – und unsere Ausstellungsbesucher hoffentlich auch“, sagte der 76-Jährige.
Als er vor zehn Jahren das erste Bismarck-Rad im Online-Auktionshaus Ebay entdeckt hatte, war seine Begeisterung für die Räder aus Bergerhof, einem Stadtteil von Radevormwald, geweckt worden. „Der Bezug nach Radevormwald ist sehr prägnant. Die Räder müssen hier ausgestellt werden. Sie repräsentieren einen Teil unserer Geschichte“, sagte Ickler. Der Entwicklungsingenieur wurde bei der Umsetzung der eigenen Ausstellung von der Stadt und der Wirtschaftsförderung Radevormwald unterstützt. Die Exponate stellt er als Dauerleihgabe kostenlos zur Verfügung. Hartmut Behrensmeier (WFG) hat die Ausstellung als Gesamtorganisator auf die Beine gestellt und wird, wenn möglich, auch den Umzug ins Wülfingmuseum auf den Weg bringen.
„Die Ausstellung soll, sobald die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, in das Museum nach Dahlerau umziehen. Diese Zwischenlösung ist aber schon ganz hervorragend“, sagte Ickler. Das Skandia-Fahrrad wurde 1923 produziert und ist das älteste Exponat der Ausstellung. Das Siegfried-Rad fällt durch seine großen Zahnräder auf. „Diese Details sind einmalig. Skandia-Räder wurden nach Skandinavien verkauft, das Modell Siegfried ging nach Österreich“, erklärte Ickler. In den Mittelpunkt der Ausstellung hat er eine Maschine von 1951 gerückt, von der er sogar den originalen Fahrzeugbrief besitzt. „Daraus konnte ich viel über das Rad erfahren und auch das ursprüngliche Kennzeichen rekonstruieren.“ Die Ausstellung zeigt allerdings nicht nur einen großen Teil der Sammlung von Dieter Ickler, sondern auch Material von Lothar Kasper, Koordinator der IG Bismarck. „Die Ausstellung ist ein Erfolg für uns alle. Ein Mitglied unserer Interessengemeinschaft ist heute mit einem Exponat extra aus Willich angereist“, sagte Kasper.
Arnold Müller, zweiter stellvertretender Bürgermeister, erinnerte in seiner Ansprache an die Gründung der Fahrradwerke Bismarck 1896 und an die Schließung der Werke 1957. „Bis dahin war das Bismarck-Werk einer der wichtigsten Arbeitgeber in Radevormwald. Viele von uns, ich selber auch, haben auf den Rädern Fahrradfahren gelernt“, sagte Müller. Die Ausstellung ist eine Reise in die Vergangenheit der Zweiräder und ein großer Teil der Rader Geschichte. Für die Besucher wird immer ein Mitglied der IG Bismarck oder Ickler selbst zur Verfügung stehen. „Ich möchte meine Begeisterung teilen und mein Wissen weitergeben“, sagte er. Ickler hat der Ausstellung nicht nur Fahrräder, Mopeds und Motorräder zur Verfügung gestellt, sondern auch die passenden Werbeplakate zu den Objekten. „Hier kann man auch viel über den damaligen Vertrieb und die Werbung lernen.“
Um die Bewirtung der Gäste zur Eröffnung kümmerte sich gestern Nachmittag die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes.